Was macht eine gute Therapie aus?

Die moderne Physiotherapie orientiert sich nach Ganzheitlichen Ansätzen. Konkret nennt sich unser aktueller taktischer Hintergrund das "Bio-Psycho-Soziale Denkmodell". Guten PhysiotherapeutInnen ist bewusst, dass sowohl psychische wie auch soziale Faktoren einen Therapieverlauf positiv oder negativ beeinflussen können. 

Allerdings stechen auch auf Bio-Ebene gute PhysiotherapeutInnen heraus. Die Kunst ist es die/den PatientIn dort "abzuholen", wo die Person gerade steht. Das bedarf besonderer Empathie und einer strukturierten Herangehensweise an den physiotherapeutischen Prozess. Dieser Prozess gliedert sich in Befundung-Therapie-Zwischenbefundung-Therapie-Abschlussbefundung. Dies gilt es in der modernen Physiotherapie sowohl auf die gesamte Therapieserie, wie auch in jeder einzelnen Einheit umzusetzen. Jede Intervention muss eine Erkenntnis liefern. Als positive Erkenntnis gelten Verbesserungen und Verschlechterungen der Symptomatik. Hat die Intervention keinen Effekt, gilt die angewandte Technik als aktuell unbrauchbar. Absurd klingt natürlich, dass auch Verschlechterungen besser sind als gar kein Effekt. Das liegt daran, dass gute PhysiotherapeutInnen herausfinden möchten, mit welchen Techniken das Problem moduliert werden kann. Ist das Symptom nach einer Technik schlechter, bedeutet dies, dass die Technik zwar die richtige war, aber die Intensität oder Richtung suboptimal gewählt wurde. Wird die Technik nochmals angepasst angewendet, sollte sich wieder eine Verbesserung einstellen.